Auf dem Bauernhof sinnvoll Leben und Arbeiten

Dennis Sonne und Dr. Anne Monika Spallek besuchen Bauernhof des St. Georg in Ascheberg

Auf einem Bauernhof leben und arbeiten kann eine sehr erfüllende Beschäftigung sein. Genau das ist eine Chance für Menschen mit kognitiven Behinderungen oder Lernschwierigkeiten, die im Bauernhof des Sozialwerk St. Georg in Ascheberg wohnen und arbeiten. Es gibt Pferde, die therapeutisches Reiten ermöglichen und außerdem Hühnerzucht, Hähnchenmast und Gemüseanbau. So entstehen Außenarbeitsplätze für Menschen, zu denen das System der Werkstätten für Behinderte nicht gut passt. Jede:r kann hier etwas tun, um sinnvoll etwas für die Gesellschaft beizutragen. Einen Eindruck davon konnten die beiden Abgeordneten der Grünen Dr. Anne Monika Spallek und Dennis Sonne bei ihrem Besuch im Bauernhof des St. Georg in Ascheberg gewinnen.

Im Gespräch mit Johannes Feller und Monika Urkötter vom Sozialwerk St. Georg wird klar: Damit alles rund läuft, ist bürokratischer Aufwand zu bewältigen. Dieses sowie Hilfeplanung und Aufsicht durch übergeordnete Institutionen nehmen Geld aus dem System, was eigentlich direkt den Menschen zu Gute kommen könnte. Als weiteres Problem wird der große Pflegekräftemangel genannt, mit dem sich derzeit alle Einrichtungen in diesem Bereich auseinandersetzen müssen.

Die Bundestagsabgeordnete der Grünen, Dr. Anne Monika Spallek, sieht in solchen Bauernhöfen, die ein Stück von den wirtschaftlichen Zwängen der betrieblichen Landwirtschaft abgekoppelt sind, eine große Chance: „Hier können alte Rassen gehalten werden, die im Bestand gefährdet sind. Außerdem könnten in diesem auch Modelle der Solidarischen Landwirtschaft betrieben werden.“ Das sind erstmal Ideen, wie das Konzept weiterentwickelt werden könnte. Der Landtagsabgeordnete Dennis Sonne, Sprecher für Inklusion und Behindertenpolitik der Grünen Fraktion in NRW setzt hier an: „So könnte auch ein inklusiver landwirtschaftlicher Betrieb im Sinne einer Teilhabe an der Gesellschaft entstehen, weil dann Mitarbeitende und Bürger:innen aus der Umgebung dazukommen.“

Ein Teilnehmer des Besuchs hat auch gleich die Chance genutzt und zwei Gläser vom Hühnerfrikassee im Bauernhof erworben. So war ein gutes Abendessen für die Familie vor dem Wochenende gesichert.